Samstag, 29. August 2009

Abenteuer Bootstrip



Ursprunglicher Plan: Am Montag oder Dienstag frueh los (wuerde am Montag frueh entschieden werden), dann ca. 8h Studen bis zur Muendung des Rio Grande fahren. Am 2. und 3. Tag Proben nehmen und Profile anschauen, am 4 Tag zurueck. Schlafen sollten wir jeweils in kleinen Doerfern in unseren Zelten, wir wuerden Lebensmittel, also Reis, Zucker, Salz, Mehl und Zueckerli mitbringen, damit die Dorfbewohner dann fuer uns kochen. Soweit der Plan, nun zur Wirklichkeit...

Also los sind wir dann am Montag um ca. 1 Uhr, nachdem der Guide verschlafen hatte und bis wir alles geruestet und das Boot bepackt hatten, welches uebrigens viel zu klein fuer uns alle war,( alle das sind Anna, Seraina, Beda, Bernhard, Leo und der Guide) sodass wir schon auf den ersten paar Metern alle klitschnass waren... Da aber der Motor spinnte und wir sowieso anhalten mussten, konnten wir ein bisschen geschickter umpacken. Der Motor war sowieso ein leidiges Thema der funktionierte die ganzen 4 Tage nie richtig und wurde in diesen 4 Tagen auch mindestens 3, wenn nicht 4 mal mehr oder weniger vollstaendig auseinander- und wieder zusammen gebaut, was uns immer por allí eine Stunde kostete zudem ueberraschte uns noch der Sur, ein kalter Wind aus der Antarktis der das Ganze noch etwas ungemuehtlicher machte. zum Glueck hatten wir aber unser Bernardo der unser Warten mit seinem Humor (speziell, ironisch , einfach rheinlaendisch) versuesste.
Entsprechend schafften wir am ersten Tag nicht einmal die Haelfte der Strecke und als es eindunkelte hielten wir beim erstbesten Haus. Indem niemand wohnte... Und keine Leute hiess kein Essen ausser ein paar Cracker und ein paar Grapefruits.. Pero, se puede. Schnell bauten wir die Zelte auf und suchten Feuerholz bevor uns Millionen und Abermillionen von Muecken ueberfielen... Genau keine Leute hiess auch kein Fruehstueck, also fuehren wir frueh los. Beim ersten bewohnten Haus dann tauschten wir einen Teil unserer Lebensmittel gegen ein gutes Fruehstueck Schildkroeteneier, Frititos (oeliger Mehlklumpen), Huehnereier, koestliches Flusswasser gesprizt mit Zitrone. Wir waren sehr ueberrascht ueber die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Leute. Als waere es selbstverstaendlich und es geschaehe alle Tage (was es nicht tut), dass einfach ein paar Gringos auftauchen und rohe Lebensmittel gegen Mahlzeiten tauschen (obwohl wir sie jeweils auch fuer die Arbeit bezahlten). Fuer uns war es spannend, in den Alltag dieser Leute zu sehen, welcher sich so voellig von unserem unterscheidet. Ein Leben am Fluss, man lebt vorallem von den Lebensmitteln die man selber anbaut, fischt und jagt. Ein Leben oft nur im Kreis der eigenen Familie, vielleicht einiger weniger anderer Familien. Einfach, oft sehr einfach, aber praktisch und angepasst und, soweit man das beurteilen kann auch gluecklich. Erstaunlich waren Dinge wie die Solarzellen, welche den Fernseher oder das Radio betreiben.

Am zweiten Tag schafften wir es dann bis zur Muendung und zu einer sehr freundlichen Familie, die uns sehr herzlich aufnahm, mit uns paluderte und fuer uns kochte. An diesem Abend hat es sogar fuer eine „Dusche“ im Rio Grande gereicht, was erstaunlich erfrischend war. Wir mussten uns zuerst zwar daran gewöhnen das Bad mit Piranhas und Schildkröten zu teilen, aber nach zwei Tagen etwas Wasser am Körper fühlt sich super an. Unsere Ansprüche passen sich dementsprechend schnell an.

Der dritte Tag war dann ganz den Profilen und dem Probennehmen gewidmet was eigentlich der Sinn und Zweck der Uebung war und wir haben sogar noch ein Stueck des Rückwegs geschafft. Die Familie am letzten Abend gab uns zwar Asyl und Kochgelegenheit, aber kochen mussten wir selber...da waren wir wieder einmal mehr froh um unseren Guide (Don Miguel), der sich in Bolivianischen (Feld-)Küchen besser auskennt als wir. Zur Ueberraschung aller gab es Frititos...hmmmm

Am vierten Tag dann die Rueckreise nach Trinidad, wo wir erschoepft, verstochen und dreckig, aber sehr zufrieden ankamen. Am Abend hatten wir dann alle (ausser Seraina) Lust auf Fisch (und Bier). Denn erstaunlicherweise waren wir 4 Tage auf dem Fluss und hatten nicht einmal eine Fischmahlzeit.

So eine Flussreise hat schon ihren besonderen Reiz, man sieht die Landschaft mal aus einer anderen Persepktive, sieht und hoert viele (in der Nacht zu viele) Tiere. Nebst den Flussdelfinen und den Krokodilen konnten wir auch Affen und einen Nasenbaeren bewundern und ein Sonnenauf- oder –untergang auf dem Fluss ist wohl das Nonplusunltra!!!

Donnerstag, 20. August 2009




... das hat uns dann acuh am Mittwoch noch einen freien Tag beschert, da irgendwas mit der Kuehlung geflickt werden musste und auch die Stossdaempfer sind ziemlich am Anschlag... Kein Wunder, bei diesen Strassen!!!
Mittwoch abends haben wir dann das erste Mal selber gekocht, ein wirklich lustiger Abend.. :-)
Da ist auch das Foto von unsrem erfolgreichen Trio entstanden... :-)
Als solches schicken wir euch saludos de Bolivia!! Passt auf euch auf!!!



Dienstag haben wir dann alle einen Ruhetag eingeschaltet und sind mit Bettina und Heinz noch richtig fein essen gegangen. Sie haben uns am Mittwoch morgen dann Richtung Schweiz verlassen. Auf dem Foto sind wir nochmals alle versammelt, von links nach rechts:
Heinz, Seraina, Beda, Umberto, Leonor, Bernhard, Anna und Bettina.
Nun muessen wir mit reduzierter Crew auskommen und auch nur noch mit einem Auto. Apropos Auto...


Tja, einiges ist schon wieder geschehen, seit wir uns das letzte Mal gemolden haben, ist ja auch schon wieder eine Weile her...
Von San Ignacio aus sind Leo, Anna, Bernhard, Heinz und Bettina weiter nach Santa Ana, um ein Profil des Rio Mamore weiter am Unterlauf aufzunehmen. Beda, Umberto und Seraina, wir sind in San Ignacio geblieben, oder wenigstens in der Naehe. Wir sind jeweils nach Bermeo gefahren, eine kleine Gemeinde etwa 1 h Autofahrt, um dort ein Stueck Wald zu vermessen, damit man ein digitales Hoehenmodell erstellen kann. In dem Waldstueck vermutet Umberto ehemalige erhoehte Felder, die will er genauer untersuchen. Dazu musste zuerst der Wald gerodet und Teile davon verbrannt werden, das ist es, was ihr auf dem Bild seht. Gab eine wunderschoene Stimmung. Was aber nicht darueber hinwegtaueschen sollte, das Vermessen die wohl langweiligste Arbeit eines Geografen ist. Ca. 2500 Punkte haben wir aufgenommen und zu jedem Punkt gehoeren 2 mal ok oder "isch guaet" was insgesamt hm, 5000 mal ok rufen ergibt!!!! Ausserdem ist es die letzten Tage unglaublich heiss geworden, wirklich wirklich heiss, was das Arbeiten nicht einfach macht.
Nach San Ignacio und Santa Ana schien uns die Rueckkehr nach Trinidad wie die Rueckkehr in die Zivilisation, obwohl das Hotel am ersten Abend keinen Stom hatte! Wie schnell sich doch die Ansprueche veraendern... :-)

Patus

Lagarto

Eine typische bolivianische Tieflandkueche

Donnerstag, 13. August 2009

Leos und Serainas 'Alleingang'



Am naechsten Tag sind Leo und Seraina mit Umberto mit. Aber auch mit Umberto war es sehr interessant, wir sind in kleine Doerfer gefahren, zu den Leuten, um abzuklaeren, ob wir auf ihrenm Land arbeiten duerfen. Die Leute hier wohnen sehr einfach, in Huetten aus Naturmaterialien, fuer uns sehr fremd. Trotzdem sind sie nicht sehr arm, sie verdienen etwas und haben immer genug zu essen, weil das Land sehr fruchtbar ist. Es reicht sogar dafuer, dass wir immer wieder mit allerlei Fruechten beschenkt werden, die wir mutig ausprobieren...  Am naechsten Tag haben Leo und Seraina den Pickel geschultert und sind aufs Motoaxi gestiegen in Richtung Fluss. Wiedr sind wir vor der Bohrung gefluechtet, als haetten wir geahnt, dass an diesem Tag wieder 2 Bohrkoepfe abbrechen wuerden...  Dafuer konnten wir die Profile am Fluss beenden, also beschreiben und letzte Proben nehmen. Ausserdem haben wir viel Spannendes von El Chino, unserem Bootsfuehrer erfahren, von Politik bis zu detaillierter Familienplanung...
Seit gestern nun sind wir hier in San Ignacio, einem noch kleineren Kaff als Trinidad, ein bisschen weiter nordwestlich. Die Strassen sind verschlafen, die Stadt malerisch. Unser Fruehstueck hatten wir auf dem lokalen Markt, den Namen des Essens wissen wir schon nicht mehr, aber es war sehr einheimischen, aus Kochbanen und Kaese. Kaffe, Kakao und Tee haben sehr nach Leitungswasser geschmekt, aber unsere Maegen sind sich inzwischen einiges gewohnt... ;-)
Wir geniessen die Zeit hier sehr, die Autofahrten sind zwar holprig, staubig, heiss und unbequem, aber sehr interessant. Die Gegend ist sehr abwechslungsreich und von verschiedenen Voegeln, ueber Wasserschweine sogar bis zu Krokodilen kann man so einiges entdecken. Sogar verdammt kitschige Sonnenuntergaenge krigen wir hier zur Genuege geboten. Damit wir dabei nicht zu romantisch uns sehnsuechtig werden, werden sie fleissig von Mosquitos und stechendem Getier begleitet... 

Hola de nuevo


Es ist viel passiert… Wir waren sehr fleissig… Angefangen hat alles mit einer langen Fahrt, einer langen, sehr holprigen Fahrt nach San Ramon und Santa Ana. Wir, Beda, Anna, Bernardo und Leo wollten Bedas Oxbow, seine Forschungsstaette in Augenschein nehmen. Leider haetten wir dazu eine Tauchausruestung gebraucht... Alles stand unter Wasser. Pan B: Bernardo, unser Biologe, vollkommen erschoepft nach 15 Stunden Autofahrt, versuchte Beda zu einer Arbeit ueber das Sexualleben der Flussdelfine zu ueberreden, aber Beda bevorzugte dann noch eher einen andren Oxbow, nahe bei Loreto. Auch Loreto liegt nicht gerade am Weg (media hora, por allí,) ein Weg sin etwa 1.5 bis 2 Stunden Holperstrasse, macht 4 Studen Autofahrt pro Tag, bei denen das hinterste nach zuvorderst geschuettelt wird... Damit es uns beim Zuschauen nicht zu langweilig wurde, haben sie beim Bohren in mehr als 2 Metern Tiefe einen Bohrkopf abbrechen lassen... Einen Tag lang Pickeln, Schaufeln und Graben im steinharten Ton... Ei gab das einen schoenen Muskelkater...

Donnerstag, 6. August 2009

Mototaxi


Heute war bolivianischer Nationalfeiertag, mit dem Mototaxi gings fuer 4 Bolivianos (nicht mal ein Franken) in die Stadt! ...wo leider nicht viel los war!!! Die schoenen Paraden haben wir leider durch unser langes Ausschlafen verpasst. Das lange Ausschlafen haben wir uns aber verdient, schliesslich stehen wir um halb 6 auf wenns ins Feld geht!!!
Gestern haben wir in bruetender Hitze unsere Profil genauestens untersucht und kiloweise Proben genommen, welche im Hafen sehr misstrauisch von allen herumstehenden betrachtet wurden!! Diese Gringos (also wir) sind schon komisch, nehemen kiloweise Dreck mit... :-)
LAngeweile kommt hier eigentlich keine auf, wir sind ausgiebig damit beschaeftigt unsere zahlreichen Insektenbisse und -stiche zu kratzen! :-) Es ist ein ewiger Kampf mit all diesem Getier (das umfast Muecken, Stechfliegen, Zecken, Spinnen, Wanzen, Ameisen, Kaefer, man glaubt gar nicht, was hier alles kreucht und fleucht...)
Trotzdem geniessen wir die Zeit und schicken euch besitos!

Markt


...da kann man alles, wirklich alles kaufen...

Unser erstes Profil


Endlich, nach viel Schweiss und Dreck fertig gegraben, betrachten und beschreiben wir unser erstes Profil!!!

Beim Fluss...

Dienstag, 4. August 2009

Trabajando



Arbeiten und schwitzen damit wir uns den Chuflay und Bier am Abend verdient haben, wenn wir schon nicht im Fluss baden duerfen....
Besitos

Unser Fluss-Flitzer

Trinidad

Endlich sind wir in Trinidad angekommen, dem Ort des Geschehens unserer Masterarbeit. Trinidad ist heiss, staubig und um einiges lebendiger als Santa Cruz. Tausende von Motos, Millionen von Viechern die stechen oder beissen und mitten drin wir drei... =)
Heute hatten wir unseren ersten Feldtag, zuerst gemuetlich Boot fahren auf dem Mamoré dann in bruetender Hitze graben, pickeln und schaufeln. Braun vom Dreck und Staub wie wir alle sind, sind wir getarnt und muessen uns keine Sorgen machen, dass uns die Kaimane entdeckne, oder die Schlangen oder die Skorpine... Nein halt, die Skorpione haben uns bereits gefunden, ebenso wie die Muecken, die Sandfliegen und die Feuerameisen... Weniger gefaehrlich dafuer umso schoener waren die Flussdelfine, die heute unserem Treiben zugeschaut haben, und sich ab zu im Fluss zeigten, ebenso wie die Schildkroeten... =)

Mutig steigen wir in den Flieger nach Trinidad...

Adios Santa Cruz

Sonntag, 2. August 2009

Nachdem unser Gepaeck angekommen ist, bleibt uns nicht viel anderes zu tun als auf Trinidad zu warten und zu sehen, dass wir nicht ueberfahren werden. Santa Cruz ist am Sonntag wie ausgestorben, wenn man wie wir noch Zelte und einen Adapter besorgen sollten wird es sehr schwierig...:-)
Gester haben wir einen interessanten Strassenmarkt entdeckt. Wir haetten uns einen ganzen Haushalt kaufen koennen. Alles schweine billig. Seraina hat es sogar gewagt ihr Uhrenband kuerzen zu lassen...
Morgen wirds holprig, eine Stunde Flug in einem 20 plaetzigen Flugzeug. Wuenscht uns viel Glueck.
Bsitos